„Der Katze ist es ganz egal“ von Franz Orghandl ist so ein Kinder-/Jugendbuch ab 10, das ein sensibles Thema angeht ohne düstre Problemgeschichte zu sein. Da geht es auf mitreißende und selbstironische Weise ums Transgender-Kind Leo, der seiner Familie eröffnet, daß er ab sofort einen neuen Namen trägt: Jennifer.
Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus: Der Vater stört sich erst mal daran, dass so heute doch niemand mehr heiße; Mama findet, daß man nicht einfach den Vornamen wechselt, Opa bemerkt, daß Jennifer ja ein Mädchenname sei, und Leo erwidert: Der Katze ist das ganz egal. Und dann heißt es: Der Bub ist verwirrt. „Ich bin aber kein Bub“, kontert Leo. Gut, daß die weltbesten Kumpelinen beim Kaugummikauen, Schuleschwänzen, Kleiderprobieren und Sichselbstfinden das Ganze nämlich genau wie die Katze sehen – auch ihnen ists egal.
Franz Orghandls Buch zum Thema Trans hat das Herz auf dem richtigen Fleck und ist (weitgehend) wohltuend unkorrekt. Was mir besonders gefiel: Theresa Strozyks urkomische Bilder lockern mit karikierendem Pfiff zusätzlich auf und geben durchweg etwas zum Schmunzeln. Ein tolles Buch, das Toleranz unverkrampft einfordert.